Diascans & Negativscans mit ColorPerfect in perfekte Fotos umwandeln: Hasselblad, Imacon, FlexColor

Steigern Sie die Qualität Ihrer Dia- und Negativscans aus Hasselblad/Imacon FlexColor mit ColorPerfect! Lesen Sie mehr zum Scannen mit Ihrem Flextight Scanner. ColorPerfect verarbeitet Scans mit höchster Farbtreue und bietet ungekannte Flexibilität in der kreativen Bildbearbeitung. Um das volle Potenzial unseres Photoshop Plug-ins nutzen zu können, ist es wichtig, möglichst unberührtes Bildmaterial (RAW-Daten) zu erzeugen. Die folgende Anleitung beschreibt das Vorgehen hierzu mit Hasselblad/Imacon FlexColor.

Geeignete Dia- und Negativscans mit Hasselblad/Imacon FlexColor erstellen

FlexColor scheint, wenn der für den Scan zu verwendende Gamma-Wert auf 1,0 gesetzt wird, eine unerwünschte Kompensation vorzunehmen, die zu einer gestörten Wiedergabe der Schattenpartien des Scans führt und Ursache für inakzeptable Ergebnisse bei der Umwandlung von Negativen mit ColorNeg bzw. mit ColorPerfects Modus ColorNeg ist. Um dieses Problem zu umgehen, muss das *.fff (3F) RAW-Format der Imacon Software genutzt werden. Um die resultierenden *.fff Dateien mit Photoshop zu öffnen, wird das Imacon 3F.8bi Plug-in benötigt, dieses können registrierte Hasselblad Nutzer kostenlos auf Hasselblads Webseite herunterladen.

Grundeinstellungen als Profil ablegen

Um geeignete Scans zu erstellen, müssen Sie zunächst einmalig ein neues Profil anlegen, beispielsweise mit dem Namen "Linearer Scan". Anschließend nehmen Sie folgende Einstellungen vor und speichern das Profil.

Palette Allgemein

 
  • Modus: RGB 16 bit
  • Defokusieren: 0
  • Anpassungsfähiges Licht: 0
  • Filmtyp: Positiv
  • Schattenzeichnung erhöhen: Aus

Palette Kontrast

  • Kontrast: 0
  • Helligkeit: 0
  • Mittelton (Gamma): 1
  • Schattentiefe: 0

Palette Schärfung

  • Alle: Aus

Palette Farbkorrektur

  • Aktiv: Aus

Palette Auto

  • Automatisch % (beide): 0
  • Farbstich entfernen (beide): Aus

Palette ColorSync / ICM

  • Profil einbinden: Aus
  • Konvertieren: Aus

Scannen des Negativs/Dias

Wie bereits erwähnt, müssen die Dia- und Negativscans im 3F-Format erzeugt werden. Wählen Sie dazu aus dem Menü Datei den Eintrag Scan 3F. Das 3F Scan Kontrollfenster öffnet sich. Wählen Sie in diesem auch für Negativscans als Filmtyp "Positiv" und unter Setup die zuvor abgelegten Einstellungen mit dem Namen "Linearer Scan". Deaktivieren Sie die Funktion "Auto Stufen" (Auto Levels) und klicken Sie auf den Button Scannen, um den Scan durchzuführen und als 3F-Datei abzulegen.

ACHTUNG: Der auf diesem Weg erzeugte Scan ist nach dem Öffnen in Photoshop nicht linear, sondern wird vor der Ausgabe unter Windows für Gamma 2,2 enkodiert und auf dem Mac eventuell für Gamma 1,8. Vor einer Negativumwandlung mit dem ursprünglichen ColorNeg Plug-in muss der Scan mit unserem Hilfs-Plug-in Scantik unter Angabe des Gamma-Wertes 2,2 bzw. eventuell 1,8 konvertiert werden, um die Gamma-Enkodierung rückgängig zu machen und eine zur Weiterverarbeitung geeignete lineare Datei zu erzeugen. Scantik ist dem ColorNeg Paket beigefügt.

Mit unserem neuen Plug-in ColorPerfect entfällt dieser Umwandlungsschritt durch das Hilfs-Plug-in Scantik. ColorPerfect kann direkt Material mit beliebigem Eingabegamma verarbeiten. Wenn Sie z. B. sRGB-enkodierte Bilddaten ausgeben möchten, wäre für einen linearen Scan die unten links abgebildete Konfiguration auf der Palette Start zu wählen.  Um einen gamma-enkodierten Scan mit von der Kodierung des Ausgangsmaterials abweichender Ausgabekodierung verarbeiten zu können, wählen Sie zunächst nach einmaligem Verlassen der Palette Start die Optionen, aktivieren Sie die Option "Duales Gamma C" und verlassen Sie das Plug-in mit OK.

Beim nächsten Start des Plug-ins wird die rechts gezeigte Palette Start verwendet, auf der Sie in der linken Auswahlliste die Ausgangskodierung des Materials wählen müssen, also beim Scannen mit FlexColor und Öffnen der Scans unter Windows 2,2 und beim Öffnen unter Mac OS X vielleicht 1,8. Die rechte Auswahlliste ist die Ausgabekodierung (Gamma C), die entsprechend des von Ihnen präferierten Arbeitsfarbraums gewählt werden muss. ColorPerfect speichert beide Werte nach Verlassen des Plug-in, sodass Sie diese Konfiguration in der Regel nur einmal vornehmen müssen - es sei denn, Sie arbeiten mit verschiedenen Farbräumen bzw. mehreren Scannern. Die beschriebene Konfiguration wird für die einzelnen Modi ColorNeg, ColorPos und Überarbeiten separat gespeichert und muss entsprechend in jedem Modus vorgenommen werden, in dem sie gewünscht ist.

Wir konnten dies für einen PC-basierten Workflow testen und feststellen, dass der Gammawert 2,2 zur Linearisierung verwendet werden muss. In der Vergangenheit war uns jedoch aus glaubwürdiger Quelle berichtet worden, 3F-Dateien enthielten tatsächlich lineare Bilddaten. Ob es ein anderes 3F.8bi Plug-in gibt/gab, mit dem diese in Photoshop auch als solche importiert werden können oder ob dies unter OS X anders ist als unter Windows, ist uns aktuell unbekannt. Für unter OS X importierte *.FFF Dateien wäre es nicht unwahrscheinlich, dass zur Linearisierung ein Gammawert von 1,8 spezifiziert werden muss. Wir bitten daher FlexColor Nutzer, insbesondere Nutzer von FlexColor unter OS X, zur Kontaktaufnahme, damit diese Fragen geklärt werden können.

FlexColor kann mit Hasselblads sogenannten virtuellen Trommelscannern Hasselblad Flextight X1 und Hasselblad Flextight X5 sowie mit älteren Modellen, wie z. B. Imacon Flextight 949, Imacon Flextight 848, Imacon Flextight 646, Imacon Flextight 343, Imacon Flextight Precision II und Imacon Flextight verwendet werden.

Abschließend möchten wir unserer Lizenznehmerin Frau Daniela Wagner sowie der Firma Monochrom-Berlin herzlich für die Bildschirmfotos danken, die diese neue, nun auf die deutsche Flexcolor Fassung bezogene, Anleitung ermöglichten.